Mit derzeit 35.7 Prozent im Mittelwert der wichtigsten Institute setzt sich der langsame Abwärtstrend für CDU und CSU fort. Sie stehen jetzt bei den Demoskopen drei Punkte schlechter da als noch im Sommer und es ist nicht ausgemacht, wo die Entwicklung endet. Das spiegelt auch die aktuelle Wahlkreisprognose, die langfristiges Wahlverhalten, kurzfristige Trends und das voraussichtliche Stimmensplitting zu einer Vorhersage kombiniert. Mit 272 Mehrheiten weist sie den geringsten Wert für die Unionsparteien seit einem halben Jahr aus. Dennoch bleibt die Überlegenheit gewaltig, da das Mitte-Links-Lager weiterhin in drei Parteien gespalten ist.
Die SPD gewinnt gegenüber September in Bremen und Nordrhein-Westfalen Wahlkreise hinzu. Eklatant ist weiterhin die Schwäche der GRÜNEN bei Personenwahlen. Obwohl sie mit 20 Prozent der Zweitstimmen gut vier Punkte vor der SPD liegen, kommen sie in der Prognose nur auf neun Direktmandate. Dagegen sind die Genossen in elf Wahlkreisen vorne und in weiteren 16 Gebieten weniger als 3.5 Punkte zurück, was der typischen Schwankungsbreite einer Umfrage entspricht.
Sieben dieser knappen Wahlkreise liegen in NRW, wo die SPD im September bei den Direktwahlen in den Kreisen und kreisfreien Städten mit 31 Prozent um sieben Punkte höher als bei den Gremienwahlen abschnitt. Damals entschieden sich bei der Kommunalwahl nur elf Prozent für Kandidatinnen und Kandidaten der GRÜNEN, während die Partei in den Wahlen zu Kreistagen und Stadträten auf 20 Prozent der Stimmen kam.
Der Bundestag hätte nach dem neuen Wahlrecht insgesamt 743 Sitze, darunter drei CDU-Überhangmandate ohne Ausgleich. Das wären zwölf Sitze weniger als nach dem bisherigen Wahlrecht und 34 mehr als in der laufenden Wahlperiode.
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